Vom 20.-22. Juni feierten wir in Aken den 60. Geburtstag der Partnerschaft mit der dortigen Kirchengemeinde, die zur DDR-Zeit zunächst als Patenschaft begonnen und bis heute zu vielen guten Begegnungen geführt hat, auch über die 'Wende' hinaus. Auch diesmal waren wir wieder herzlich willkommen und konnten zwei Tage an der Elbe verbringen: Gemeinsames Singen im Chor, eine Bibelstunde zur Josephs-Geschichte, der Besuch der Meisterhäuser beim Dessauer Bauhaus und am Sonntag dann der Gottesdienst bestimmten die Zeit, und bei liebevoll vorbereitetem Essen und Trinken konnten wir uns gut miteinander austauschen.
Dennoch ist offensichtlich, dass die Partnerschaft vor Problemen steht: Die große räumliche Entfernung, das hohe Alter der meisten die Partnerschaft tragenden Gemeindeglieder und damit einhergehend ihr Bedeutungsverlust bei den Jüngeren haben unseren Kirchenvorstand bewogen, die regelmäßigen jährlichen Treffen zu bestimmtem Termin, Thema und Programm – abwechselnd in Aken und Marburg – nicht länger fortzusetzen. Insofern sollte die diesjährige Begegnung vor allem auch Raum für einen dankbaren Rückblick geben.
Aber wir haben gemerkt: Da wäre doch große Trauer, wenn alles nur einfach zu Ende ginge. Könnte man sich weiter einzeln auf privater Ebene treffen? Aber da fehlt die Gruppe – unsere Identität als Gemeinde. Treffen auf halbem Weg? Da fehlt uns unser Lebensort, der nicht zuletzt auch unsere beiden Kirchengebäude einschließt. Nun will sich in beiden Gemeinden ein Arbeitskreis bilden, der unabhängig von der 'offiziellen' Gemeinde auslotet, ob und in welcher Form die Partnerschaft fortgesetzt werden kann.
Text: Werner Schauß
