Immer wieder überraschend

(Text und Bild: Christoph Seitz)

Es ist Karfreitag. Auf dem Altar steht auf einem schwarzen Tuch die verkohlte Spitze jener Zuckerhutfichte, die vor Jahren im Kirchgarten abgebrannt ist. Davor in einer schwarzen Vase eine abgeknickte Rose.

Wer zum Gottesdienst in die Matthäuskirche kommt, kann das öfter erleben: sehr besondere, ungeheuer schöne, immer wieder ungewöhnliche, nicht selten faszinierende und bisweilen sehr irritierende Altargestaltungen, die sich durchaus auch einmal bis zu den Altarstufen oder in den Mittelgang hinein ausdehnen können. Und wenn das so ist, hat in aller Regel Heinrich Schmidt seine Hände im Spiel gehabt.

Eher zufällig kam der damals frisch gewählte Kirchenvorsteher Ende der 80er Jahre zu seinem ersten Einsatz anlässlich einer Konfirmation. Anfang der 90er Jahre übernahm er den Blumenschmuck an einigen hohen Feiertagen. Schnell aber wurde es sein regelmäßiges Ehrenamt.

Heinrich Schmidt ist wichtig, dass die Omnipräsenz Gottes, die in jedem Gottesdienst gefeiert wird, nicht nur durch das gesprochene Wort ausgedrückt wird, sondern auch durch die Musik und das, was auf dem Altar zu sehen ist. Und dabei sind für ihn Blumen in ihrer von Gott geschenkten Schönheit und Vielfalt besonders aussagekräftig.

Die Gestaltung seiner manchmal ganz spartanischen und dann wieder extrem üppigen und stets sehr ästhetischen Arrangements orientiert sich oft an der Kirchenjahreszeit oder einem bestimmten Gottesdienstthema. Die konkrete Gestaltungsidee kommt ihm meist ganz spontan, wie er sagt: „beim Spaziergehen zum Beispiel oder beim Blick aus dem Fenster.“ Und sehr oft erlebt er diesen Findungsprozess als ein beglückendes Gottesgeschenk. Ganz besonders schön aber ist es für ihn, wenn das Ergebnis seines oft stundenlangen Werkelns am Freitag oder Samstag von den GottesdienstbesucherInnen als „Kommunikationsanlass“ verstanden und genutzt wird.

Und da Heinrich Schmidt die Lust an seinem Ehrenamt noch längst nicht verloren hat, darf die Gemeinde gespannt bleiben, was beim nächsten Gottesdienstbesuch auf dem Altar zu entdecken ist.

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