Gut 40 Jahre ist sie alt, die Schuke-Orgel der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien. Das ist eigentlich kein Alter für ein solches Instrument. An allen Sonn- und Feiertagen, zu unzähligen Taufen und Trauungen hat sie redlich und klangvoll ihren Dienst versehen. Außerdem häufig - wie kaum eine andere Orgel in der Region - ihre vielfältigen Klangmöglichkeiten in Konzerten ausgespielt: Jeden Samstag in der Stunde der Orgel, turnusmäßig in Prof. Weyers Gesprächskonzerten, in vielen Solokonzerten und in Instrumental- und Vokalkonzerten als Begleitung.
Dieser Dauereinsatz geht an die Substanz, jetzt muss die Orgel zum „TÜV“. Das kostet viel Geld, nach ersten Kostenvoranschlägen zwischen 130 000 und 170 000 Euro. Die Pfarrkirchengemeinde hat damit begonnen, dafür um Spenden zu bitten und Sponsoren zu werben. Mit einer besonderen Veranstaltungsreihe will sie Freunden und Förderern zeigen, dass ihre „goldenen“ Taler gut angelegt sind. Im "Goldenen Orgel Oktober" präsentiert sich die Schuke-Orgel deshalb in ihrer klanglichen Vielfalt, in unterschiedlichen Bezügen zu Kunst und Leben und buchstäblich in einem etwas anderen Licht:
Am Dienstag, dem 5. Oktober 2010 sind „TÖNE, TROPFEN, TORKELEIEN“ zu erwarten. Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum erzählt zusammen mit einem Winzer des Weinguts Manz bei einer Klang- und Weinprobe mit Musik und Texten „Vom Wein in der Orgel“.
Zehn Tage später, am Freitag, dem 15.Oktober folgt unter dem Titel „Prickelnder Genuss“ ein Wunschkonzert. Nach einem Gläschen Sekt oder Wein gönnen sich die Besucher bei Kerzenschein ihre Lieblingsmusik. In einem Wunschkonzert werden zwei Konzertorganisten, Prof. Dr. Martin Weyer und die frisch examinierte Koreanerin Ka Young Lee, exakt die acht musikalischen Leckerbissen „servieren“, die die Gäste sich selbst aus der dreizehnteiligen „Speisekarte“ auswählen.
Am Freitag, dem 22. Oktober ist „Marie“, die Orgel von Dienstpflichten frei und führt unter Fingern und Füßen von Prof. Martin Weyer mit dem Erzähler Philipp Layer ein Nachtgespräch. „GIB MIR GESCHICHTEN - ICH HAB DIE MUSIK". Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Hörer und Hörerinnen mittun. Vielleicht haben sie der Orgel auch etwas zuzuflüstern?
Das Abschluss-Konzert am Dienstag, dem 26. Oktober 2010 lädt unter dem Titel „ILLUMINATION DES GÖTTLICHEN“ ein zu Meditation und Reflexion. Während der Konzertorganist Martin Wenning aus Kassel mit Werken von Johann Sebastian Bach, César Franck und Olivier Messiaen sein Auditorium führen will zur Interpretation des Lichtes durch Musik, wird der Lichtkünstler Sebastian von der Firma „Flashligt“ Klang und Raum zum Leuchten bringen.
Alle vier Veranstaltungen beginnen um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei und die Besucher sind eingeladen, mit einer Spende zeigen, was ihnen die Orgel mit ihrer vielfältigen und schönen Musik wert ist.
