Ursula Müller ist am 22. November 2011 in ihrem 86. Lebensjahr in Marburg gestorben. Die Matthäus-Kirchengemeinde hat ihr sehr viel zu verdanken. 24 Jahre lang, von 1971 bis 1995, war Frau Müller Mitglied, mehrere Jahre auch Vorsitzende des Kirchenvorstandes und Delegierte ihrer Gemeinde in der Kreissynode. 1995 wurde sie in das lebenslange Amt der Kirchenältesten berufen. Sie gehörte zu den Rührigsten und Ideenreichsten. In ihrer Kritik war sie zuweilen heilsam unbequem; sie konnte aber auch andere loben und sich von Herzen über Gelungenes mitfreuen. Ihr Herzensanliegen war die Pflege des Gottesdienstes und der Schmuck der Kirche. Sie setzte sich ein für die jährliche Vorbereitung und Feier des Weltgebetstages der Frauen, für den Gesprächskreis der Frauen und für die Partnerschaft der Matthäus-Kirchengemeinde mit der Kirchengemeinde in Aken an der Elbe. Über 40 Jahre lang hat sie im Chor der Matthäuskirche mitgesungen und andern singend zugetragen, woraus sie selber lebte.
Nicht nur für ihre aktive Arbeit ist Frau Müller zu danken, sondern auch dafür, dass Sie zu denen gehörte, die die Kirche nicht nur gelegentlich besuchen, sondern in ihr wohnen und zuhause sind, um sich beschenken zu lassen mit dem, was sie für ihr Leben dringend brauchen. „Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar.“ (Psalm 84) Auch in ihren für sie so schweren letzten elf Lebensjahren nach einem Schlaganfall nahm sie, soweit ihre Kräfte es zuließen, am Lobpreis Gottes in der versammelten Gemeinde teil: hörend und auch selber mitsingend. Sprechen konnte sie kaum noch; nur mit großer Mühe vermochte sie herauszubringen, was in ihr glühte und was früher immer so feurig aus ihr herauskam. Das Gemeindeleben hat sie auch in diesen Jahren intensiv mit bedacht.
Im Glauben wissen wir Ursula Müller dort zuhause, wo sie sich ohne Einschränkung freuen und Gott noch inniger, als es ihr hier möglich war, mit loben darf. (von Pfr. i.R. Uwe Mahlert )
